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KANU-AKTUELL1. Deutsche Meisterschaft im Va'a/OutriggerPolynesisches Flair auf altehrwürdiger Olympia-Regattastrecke in München-OberschleißheimAnfang Juli fanden die 1. Deutsche Sprint Meisterschaften im Outrigger und Va’a auf der Olympia-Regattastrecke München-Oberschleißheim statt. Outrigger (OC) und Va‘a (V) sind Auslegerkanus die dem polynesischen Kulturkreis entstammen. Die Sportarten um diese Bootsklasse genießen von Neuseeland, über Tahiti bis Hawaii große Popularität und sind tief im kulturellen Leben verankert, ähnlich wie bei uns Fußball oder Handball. Viele Überlieferungen zur Besiedelung der Südsee sind unweigerlich mit dem Ausleger-Kanu verbunden. In Deutschland ist diese Trendsportart beim Deutschen Kanu-Verband eingegliedert. Während Langstreckenrennen meist auf dem Meer ausgetragen werden, fand der Sprint-Wettbewerb den Weg in den Süden der Republik und konnte auf der geschichtsträchtigen Regattabahn der Kanu- und Ruderwettkämpfe von Olympia 1972 ausgetragen werden. In dieser, speziell für den Süddeutschen Raum, neuen Sportart starteten mit Christiane Pape und Florian Späth zwei Kanuten der Kanuabteilung der SV 1845 Esslingen e.V. in ihrer ersten Saison und konnten in mehreren Kategorien mit Medaillen und Meistertitel stark auftrumpfen. Es wurden Rennen über 250 m, 500 m und 1500 m ausgefahren. Florian Späth, aus dem Kanurennsport stammend, erlebte gleich zu Beginn ein bis zum letzten Meter heiß umkämpftes Rennen um die Medaillen. Im Outrigger-Einer (OC1), das mit Steueranlage gefahren wird, konnte er auf der 500 m Rennstrecke im Endspurt die Führung erobern und nach Zielfotoentscheid mit einem Vorsprung von 0,2 Sekunden den Deutschen Meistertitel vor den Fahrern der Union Böckingen und des HKC Hannover gewinnen. Im Einer-Va’a, das nur durch Paddelschläge gesteuert wird, fiel die Entscheidung ähnlich knapp aus. Vielleicht durch noch nicht perfekt ausgereifte Paddeltechnik im Vergleich zur Konkurrenz, musst sich Späth diesmal jedoch hinter dem Fahrer vom OSC Ladenburg, aber vor dem Fahrer des SC Berlin-Grünau mit Silber und dem Vizemeister begnügen. Christiane Pape, vom Wildwasserrennsport kommend, konnte im OC-Einer Sprintrennen über 500 m leider nicht an ihre Silbermedaille von der Deutschen Langstrecken-Meisterschaft (23 km auf der Ostsee) anknüpfen und landete im Ziel knapp auf dem 4. Platz hinter den Fahrerinnen aus München, Hannover und Böckingen. Eine Medaille konnte Pape gemeinsam mit Späth im Open Mixed OC-Zweier über 500 m gewinnen. Nach einer unwetterbedingten Verschiebung des Rennens auf Sonntag früh, wurde der zweite Renntag mit einer Bronze-Medaille auf dem Podest erfolgreich begonnen. Weiter ging es im Großboot, dem V6. Mit den Mannschaftkameraden des Frankfurter FRVS erpaddelten sie über die 500 m Distanz im V6 der Open Mixed-Klasse souverän den ersten Platz und den Deutschen Meistertitel mit der Tagesbestzeit von 2:10,7 min. Über 1500 m mit 5 Wenden musste sich das Team den besseren Wendemanövern des Münchner Teams geschlagen geben und erreichten die Silbermedaille. Zum Abschluss starteten Pape und Späth zusammen mit Dieckmann und Hüttenberger in der Open Mixed Sprintstaffel. Mit perfekt absolvierter Staffelholzübergabe ging es nach 4x 250 m als erstes über die Ziellinie und damit mit Goldmedaille und Deutschem Meistertitel nach Hause. Mit Blick auf die anstehenden IVF Sprint-Weltmeisterschaften Mitte August in Hawaii sehen sich Pape und Späth nach dieser überaus erfolgreichen nationalen Standortbestimmung auf einem guten Weg. In der letzten Trainingsphase gilt es noch die Mannschaftsboote V6 und V12 einzufahren und die V1-Paddel- und Steuertechnik zu festigen um dann gegen die starke internationale Konkurrenz in der Heimat der Ausleger-Kanus anzutreten. |
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