Paddeln auf der Alb

Die Schwäbische Alb ist nicht gerade bekannt für ihre fließenden Gewässer - aber die wenigen Bäche, die sich durch die Karstlandschaft schlängeln, sind dafür umso reizvoller. Nach der Großen Lauter vor vier Wochen war am vergangenen Wochenende die Brenz unterhalb von Heidenheim das Ziel von einigen Esslinger Paddlern.

Das Eselburger Tal ist eine malerische Flussschleife, gesäumt von steilen Hängen mit Buchenwäldern und vielen zerklüfteten Felsen. Dass nicht das ganze Wasser der Brenz diesen langen Weg nimmt, sondern sich in dem Karstuntergrund teilweise eine Abkürzung auf direkter Linie gesucht hat, ist eine Folge der geologischen Besonderheiten der Alb. Dies gilt ebenso für den großen Brenz-Quelltopf etwas oberhalb von Heidenheim, auch dieser ist wird wie der Blautopf bei Blaubeuren oder die Aachquelle unterhalb der Donauversickerung von Wasseradern gespeist, die zahlreich unter der karstigen Oberfläche der Schwäbischen Alb verlaufen. Ab Gosheim bis Herbrechtingen verlief diese erste Etappe des Paddelausflugs. Dass die zweite Hälfte auf dem Weg nach Giengen noch spannender und abwechslungsreicher verlief, war der wilden Natur geschuldet: Biberdämme, umgestürzte Bäume und Untiefen sorgten dafür, dass die Paddler sich immer wieder neue Strategien für die jeweiligen Hindernisse auszudenken hatten. So war die ganze Strecke zwar nur 15km lang, aber mit Wehren und natürlichen Hindernissen mussten die Esslinger Kanuten mehr als 10 Umtragungen bewältigen. Dazwischen sorgte aber eine flotte Strömung für ein gutes Vorankommen.

Aber dafür wurden sie auch mit ganz viel Natur pur entschädigt - und waren sich hinterher einig, dass sie einen so spektakulären und schönen Tag eigenlich garnicht erwartet hatten.

von: Karl Gönner

Wo steckt das Kanu? Mitten im Biber-Baum! Foto: Karl Goenner