KANU-AKTUELL

Paddler der SV1845 erkunden Stuttgarter Stadtmauer

Vergangenen Sonntag machten sich die Paddler der SV1845 auf den Weg, um unter der bewährt fachkundigen Führung von Rochus Bedürftig den Spuren der historischen Stuttgarter Stadtmauer nachzuwandern. Nach dem Start am Hauptbahnhof war im Schlossgarten rasch der ehemalige Lustgarten von Herzog Eugen erreicht. Von der damaligen Esslinger Vorstadt im Bereich des heutigen Charlottenplatzes führte die Straße nach Esslingen durch das Äußere Esslinger Tor, das die Stuttgarter ihrem Herzog Carl Eugen 1748 zur Hochzeit geschenkt hatten. Dort befinden sich auch noch historische kleine Altstadtäuser, die weder den Bomben im Krieg noch der Spitzhacke danach zum Opfer gefallen sind. Über Bohnenviertel und Schellenturm ging es weiter zur Hauptstätter Straße, benannt nach der Stätte, wo die verurteilten Delinquenten durch den Scharfrichter enthauptet wurden. Viel ist von der Stadtmauer nicht erhalten, aber in der Sophienpassage steht noch ein kleines Stück Stadtmauer mit Schießscharten - eine Erinnerung daran, dass die Mauer die Stadt gegen kriegerische Angriffe schützen sollte, was aber zu diesen Zeiten nie notwendig wurde. Es waren die bauliche Entwicklung der schnell wachsenden Stadt, bei der die Mauer mit ihren Toren immer wieder im Weg war, sowie die Bomben des Zweiten Weltkriegs, die zum fast völligen Verschwinden der historischen Mauern führten. Über Rotebühlplatz und Liederhalle führte der Mauerverlauf die Gruppe zum alten Bahnhof. So mit zahlreichen Informationen zur Stuttgarter Geschichte versorgt, war eine gemeinsame Einkehr zur Stärkung und Erholung angebracht, bevor die Paddler den Ring der Stadtmauer und damit die Tour rund um das alte Stuttgart schließen konnten und den Heimweg antraten - nicht ohne einen besonderen Dank an ihren Führer.

von Karl Gönner